Richtiges Sitzen: Ein Blogbeitrag zur Sitzhaltung und Tipps zur Verbesserung.
Müssen wir wirklich über das richtige Sitzen sprechen? Ja! In Fachzeitschriften, von Ärzten und von Gesundheitstrainer wird immer wieder betont, dass die Art und Weise, wie du sitzt, eine riesige Rolle spielt.
Egal ob du einen Schreibtischjob hast oder längere Zeit im Auto verbringst. Wenn du lange falsch sitzt, kann das gesundheitliche Folgen haben.
Wenn du Nacken- oder Rückenschmerzen hast, kann richtiges Sitzen den Unterschied zwischen täglichen, quälenden Schmerzen, die mit dem Sonnenuntergang zunehmen, und ruhigen, leichten Schmerzen, mit denen du für den Rest deines Lebens umgehen kannst, ausmachen.
Wenn du keine Nacken- oder Rückenschmerzen hast und das auch so bleiben soll, bedeutet die Schonung deiner Wirbelsäule und Bandscheiben vor übermäßiger Belastung beim Sitzen ein schmerzfreies Leben bis in die 50er, 60er und 70er Jahre, wenn die meisten älteren Erwachsenen, die du kennst, mit Schmerzen kämpfen, die sie nicht loswerden.
Mach jetzt eine Bestandsaufnahme, wie viele Menschen, die du kennst, so lästige Kreuzschmerzen haben, dass sie das Bedürfnis haben, ihre Schmerzen mit dir zu teilen. Nimm dir 30 Sekunden Zeit… Wie du merkst werden Nacken- und Rückenschmerzen so schnell nicht aus der Mode kommen.
Richtiges Sitzen kann helfen, die Waage in Richtung weniger Schmerzen ausschlagen zu lassen.
Es gibt eine einfache Regel, die bestimmt, welchen Weg du und dein Körper beim Sitzen einschlagen.
Der ganze Tag zählt, nicht nur das Training
Du trainierst, gehst ins Fitness-Studio oder gehst regelmäßig laufen, dann denkst du sicherlich, dass du deinem Körper etwas gutes tust und im Alter keine Schmerzen haben wirst. Das stimmt auch für den Moment, aber wie lange trainierst du ? 30 bis 90 Minuten jeden Tag und das 4 Tage die Woche. Was ist mit der restlichen Zeit. Wie lange sitzt du? 6-8 Stunden pro Tag bei der Arbeit. Wenn du isst mit deiner Familie und auf dem Weg zur Arbeit und zurück. Somit kommst du wahrscheinlich auf über 10 Stunden pro Tag.
Dein Körper ist wirklich gut darin, sich anzupassen, gestresst zu werden, Schaden zu nehmen, sich zu straffen und sich dann nach 48-72 Stunden wieder zu erholen und fitter zu werden. So ist das beim Sport. Vor allem, wenn die Belastungszeit kurz und die Erholungszeit lang ist. Wenn du schon mal von H.I.I.T. (High Intensity Interval Training) gehört hast, weißt du das bereits.
Dein Körper kann sich wirklich schlecht erholen, wenn die Belastungszeit lang und die Erholungszeit kurz ist.
Wenn du ein Patient in meiner Praxis wärst, keine erkennbaren Bandscheibenprobleme hättest und mir sagen würdest, dass du H.I.I.T. machen willst, indem du dich auf einen Physio-Ball setzt, würde ich sagen: „Viel Spaß“.
Das ist Bewegung.
Wenn du derselbe Patient wärst und mir sagen würdest, dass du mehr als 15 Minuten am Stück auf einem Physioball sitzen möchtest, würde ich sagen: „Auf keinen Fall.“
Dein Körper funktioniert am besten, wenn du die Belastungen für verschiedene Körperteile wechselst (deshalb gibt es Cross-Training und CrossFit) und den Körperteilen die Möglichkeit zur Erholung gibst.
Wenn du EINE Sache über einen langen Zeitraum hinweg tun musst, ist es am besten, wenn du herausfindest, wie du die Belastung minimieren kannst, damit deine Gelenke nicht die Hauptlast tragen und dauerhaft geschädigt werden.
Bleib in Bewegung
Spätestens nach 90 Minuten solltest du deine Haltung ändern. Arbeite im stehen weiter oder laufe eine Runde. Als Faustregel gilt 90-30-15. Nach 90 Minuten sitzen, stehst du für 30 Minuten und läufst daraufhin 15 Minuten. Das wiederholst du den ganzen Tag.
Damit wird dein Kreislauf wieder angeregt und dein Gehirn besser mit Sauerstoff versorgt. Mit so einer einfachen Routine kommst du wieder in Schwung und steigerst deine Konzentration.
Wie man sitzt, rutscht und sich anlehnt
Sitzen: Setze deinen Hintern auf einen Stuhl.
Kein Physio-Ball oder Barhocker, sondern ein richtiger Stuhl.
Rutsche: Bewege deinen Hintern auf dem Stuhl so weit zurück, wie es geht.
Anlehnen: Lege deinen Rücken auf die Stuhllehne.
Einfach zu tun, wenn man sich dessen bewusst ist.
Schwierig, weil du oft unbewusst bist.
Der Trick ist, achtsam und bewusst zu sein.
Es kann nicht schaden, einen Post-it-Zettel auf deinen Computerbildschirm zu kleben, auf dem steht: „Sitze, gleite, lehne dich an“, oder eine stündliche Erinnerung in deinem Kalender oder auf deinem Handy einzutragen, um dich zu überprüfen.
Der passende Bürostuhl
Mit einem guten Bürostuhl fällt das richtige Sitzen einfacher. Dabei solltest du in einen wirklich hochwertigen Bürostuhl investieren, denn schließlich investierst du in deine Gesundheit und diese ist bekanntlich unbezahlbar.
Als Faustregel gilt, dass die Kontur der Rückenlehne des Stuhls der natürlichen S-Kurve deines unteren Rückens entsprechen sollte. So wird die Belastung auf alle Gelenke deiner Wirbelsäule verteilt.
Ich bin der Meinung, dass so viele Arbeitshaltungen wie möglich am besten sind, um die Lasten während der Arbeit im Körper zu verteilen.
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