Während der Corona Pandemie wurden viele Arbeitgeber zwangsweise nach Hause geschickt. Nicht jede Person oder jede Arbeit ist für das Homeoffice geeignet. Auch neue Mitarbeiter mussten zunächst einmal von daheim arbeiten. Sein neues Team ausschließlich remote kennenzulernen kann frustrierend sein. Ein Arbeitspsychologe verrät, was dagegen gemacht werden kann.
Hast du vielleicht deine neuen Kollegen erstmal nur über den Bildschirm digital kennengelernt? Egal ob du der Neue bist oder nicht, für Berufseinsteiger die während der Corona Pandemie ihren Job wechselten oder sogar direkt nach ihrem Studium kamen, ist das eine Selbstverständlichkeit.
Junge Menschen sind hier anders aufgewachsen und deutlich flexibler was den Arbeitsort angeht. Aber auch die alten Hasen die bereits von daheim gearbeitet haben wissen, dass einem die Decke auf den Kopf fallen kann.
Hast du ein Tief oder sinkt deine Motivation für die Aufgabe, dann solltest du reagieren und Abhilfe schaffen. Mit welchen Tricks hier gearbeitet werden kann, damit die Motivation in den Arbeitsalltag zurückkehrt, verrät Arbeitspsychologe Ludwig Andrione. Er ist der Leiter der neue Fachgruppe New Work in der Sektion Wirtschaftspsychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen.
Teilweise Unlust oder sogar eine depressive Erkrankung?
In der Regel handelt es sich bei depressive Verstimmungen um eine kurze Phase, in der es dir nicht so gut geht. Wohingegen bei eine sogenannte leichte Depression dieses Gefühl über Wochen anhält. Der Alltag ist dabei wesentlich von negativen Gedanken geprägt. Zusätzlich hinzu kommt ein Freuden- und Interessenverlust bei Unternehmungen, die dir normalerweise Spaß gemacht haben. Weiter Anzeichen sind Antriebslosigkeit und verstärkte Müdigkeit.
Eine tiefergehende Depression hat weitere Kennzeichen wie zum Beispiel Schlafstörungen und eine Appetitsveränderung. Außerdem hat man keine Lust mehr sich du bewegen, will nicht mehr denken und kann sich nicht mehr konzentrieren. Wenn sich dieser Zustand täglich wiederholt, dann ist das eine signifikante Erkrankung.
Wie lange kann eine depressive Phase dauern?
Die Antwort darauf hängt von der Person ab, denn die Phase geht solange wie man sie aushält. Es gibt auch Unterschiede. Vielleicht hast du Lust auf etwas, aber andere Faktoren hindern dich daran. Es hilft dir dabei, wenn du einen Plan erstellst, was alles zu tun ist.
In einer depressiven Phase bist du nämlich schnell überfordert. Was muss gemacht werden und was kann ich konkret tun? Am besten schreibst du dir alle deine ToDos auf eine Liste und gliederst diese nach der Wichtigkeit. Was geht schnell, was muss sofort erledigt werden, was dauert dauert wie lange und was kannst du schieben.
Gerade am Anfang sollte man sich schnell und einfach erreichbare Ziele setzen, das motiviert um weiter zu machen. Teile deshalb ein großes Ziel in viele kleine Ziele auf.
Lerneffekt als Motivation
Die Aufgaben, auf die du überhaupt keine Lust hast und dir keine Freude bereiten, wie zum Beispiel Staub wischen oder Schuhe putzen, solltest du rationalisieren. Es ist völlig normal, wenn du darauf keine Lust hast. Dafür kannst du dich auf positive Sachen freuen und das solltest du auch versuchen. Dinge die du zum Beispiel nach Feierabend machst oder das Erreichen einer Aufgabe.
Ein weiterer Tipp ist es, das du dich darauf fokussierst, was du aus einer Aufgabe lernst. Nehmen wir beispielsweise die Arbeit mit einer Excel-Tabelle. Erstmal brauchst du Zeit und Mühe dich einzuarbeiten. Das Positive hierbei ist aber, dass du wieder etwas lernst. Das gelernte kannst du in Zukunft anwenden und bist dadurch schneller. Du kannst das Gelernte auch weitergeben.
ToDo Listen zum abhaken
Das ist kein nützlich sein aber auch kontraproduktiv, wenn die List zu voll ist. Unser Psychologe rät hier alle noch so kleinen Aufgaben aufzuschreiben und zu priorisieren. Jedes erreichte Ziel kann mit einem Stift abgehakt werden und ist ein Erfolgserlebnis und das motiviert weitere Aufgaben zu erledigen.
Die Aufgaben sind zu groß
Vielleicht hast du auch oft das Gefühl, das die Aufgabe zu groß ist und du nicht weißt wo du anfangen sollst. Hier gilt wieder die Eigenmotivation: Ich reise mich jetzt zusammen und mach das. Falls sich herausstellt, dass es überhaupt nicht geht, kannst du die Aufgabe vielleicht abgeben oder in kleine Teilaufgaben unterteilen. Grundsätzlich solltest du nach deinen Stärken arbeiten, dann kommst du schnell in einen Flow und die Zeit vergeht wie im Fluge.
Die Aufgaben langweilen mich
Falls die Aufgaben anstatt so groß zu klein sind und dich langweilen, kannst du dabei monotone Musik hören. Falls du aber jeden Tag von deinen Aufgaben gelangweilt bist, solltest du dir generell neue Aufgaben suchen. Sprich hier mit deinem Vorgesetzten oder denke auch über eine Weiterbildung nach. Bist du generell unterfordert, kann es schließlich zu einen Boreout kommen. Das ist ähnlich einem Burnout allerdings wird dieser nicht durch zu viel Arbeit ausgelöst, sondern von zu wenig.
Mit dem Arbeitgeber sprechen
Sind deine Aufgaben immer zu schwer oder zu langweilig, solltest du mit deinem Arbeitgeber sprechen. Vielleicht kannst du in neue Arbeitsbereiche gehen. Wenn es nur ab und zu vorkommt, kann es auch helfen den eigenen Arbeitsbereich anzupassen. Zum Beispiel das eigenen Suchen neuer Aufgaben. Die eigenen Fortbildung oder eine Umschulung.
Herausforderung für Berufseinsteiger
Bist du während der Corona Pandemie in das Berufsleben eingestiegen, lernst du den Beruf erstmal nur unter den Pandemiebedingungen kennen. Das kann ganz unterschiedliche Auswirkungen haben. Wichtig ist, dass der Arbeitgeber auch Remote ein ordentliches und gut durchdachtes On-Boarding geben. Bei der Einarbeit sollte man die auf jeden Fall Unterstützung anbieten. Dazu kannst du auch einfach das Gespräch mit deinen Kollegen anrufen. Auch ohne wenn du nur eine kleine Frage hast, solltest du nicht zögern hier anzurufen. Klar sollte sein, das auch im Homeoffice keine Überstunden gemacht werden.
Wichtig ist, dass du dir selber deinen Einstieg gestaltest und das Rad selber in die Hand nimmst. Warten nicht darauf, dass die jemand an der Hand nimmt. Organisiere deinen Arbeitstag und nimm eine ToDo-Liste zur Hilfe.
Die Belastung während der Pandemie hat gerade bei jüngeren Menschen zugenommen. Das zeigt sich daran, dass sie öfters einsam und niedergeschlagen sind. Allerdings machen sich die jungen Menschen nicht so viele Sorgen um die Zukunft, da sie deutlich hoffnungsvoller sind. die Hoffnung auf eine gute Zukunft gibt jedem ein Stücken Kraft.
Du kannst deine Zufriedenheit selbst in die Hand nehmen und lernen, deine Arbeit so zu gestallten, dass die Spaß macht.
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